
Druck auf den Ohren – Ursachen und Lösungen
Das unangenehme Gefühl beim Tauchen, Fliegen und Auto fahren, und wie man es wieder los wird.
Unangenehmer Druck auf den Ohren ist vielen Menschen bekannt. Ob nach dem Tauchen, beim Fliegen oder beim Autofahren – bei Höhenunterschieden kann es schnell schmerzhaft werden.
Doch was sind die Ursachen des unangenehmen Drucks und wie kann man ihn vermeiden? Hier sind einige Tipps und Hintergrundinformationen dazu.
Ursachen
Die Ohren sind durch Eustachische Röhren (Ohrtrompete oder Tuba auditiva) mit dem Nasen-Rachen-Raum verbunden. Bei einem Druckunterschied zwischen Innen- und Außenohr (vereinfacht gesagt: im Ohr und außen) wird der Druckausgleich in den Eustachischen Röhren erschwert. Dadurch können die Ohren verstopft und der Druck unangenehm werden.
Druckausgleich beim Fliegen
Besonders bei Flugreisen tritt das Problem häufig auf. Bei Start und Landung werden schnell große Höhenunterschiede überwunden und der Druck auf den Ohren steigt stark an. Hier sind einige Tipps, um den Druck auszugleichen:
- Kauen: Durch das Kauen und Bewegen des Kiefers werden die Muskeln und die Eustachische Röhre aktiviert und das Druckgefühl kann sich lösen.
- Trinken: Das Zusammenspiel der Hals-Nasen-Ohren-Bereiche beim Trinken kann den Druckausgleich unterstützen.
- Toynbee-Manöver: Hierbei wird der Mund geschlossen und die Nase zugehalten, während man mehrmals schluckt. Dadurch wird ein Unterdruck in der Eustachischen Röhre erzeugt und der Druck im Mittelohr ausgeglichen.
- Valsalva-Manöver: Beim Valsalva-Manöver wird der Mund geschlossen und die Nase zugehalten. Anschließend wird versucht, Luft auszuatmen. Seien Sie in der Ausführung jedoch vorsichtig, um Schäden zu vermeiden.

Der Ausblick aus dem Fenster kann nur schwer genossen werden, wenn die Ohren schmerzen.
Druckausgleich beim Tauchen
Beim Tauchen kann der Druckausgleich durch den Wasserdruck noch schwieriger werden. Hier sind einige Tipps:
- Ausatmen: Durch das Ausatmen kann der Druck ausgeglichen werden.
- Valsalva-Manöver: Wie beim Fliegen kann auch beim Tauchen das Valsalva-Manöver angewendet werden. Wie gehabt muss man hierbei vorsichtig sein, um Schäden zu vermeiden.
- Frenzel-Technik: Diese wird von erfahrenen Tauchern angewendet. Hierbei wird der Druck durch das schnelle Zusammenpressen der Muskeln im Rachenraum ausgeglichen.
- Toynbee-Manöver: Hierbei wird der Mund geschlossen und die Nase zugehalten, während man mehrmals schluckt. Dadurch wird ein Unterdruck in der Eustachischen Röhre erzeugt und der Druck im Mittelohr ausgeglichen.

Besonders beim Tauchen ist ein korrekter Druckausgleich wichtig, um Verletzungen zu vermeiden, und sich voll auf das Erlebnis konzentrieren zu können.
Druckausgleich im Alltag
Auch im Alltag kann der Druck auf den Ohren zu Problemen führen, beispielsweise bei Höhenunterschieden im Gebirge oder beim Autofahren in den Bergen. Hier sind einige praktische Tipps:
- Gähnen: Durch das Gähnen wird der Druck ausgeglichen.
- Kaugummi kauen: Auch durch das Kauen von Kaugummi kann der Druck ausgeglichen werden.
- Toynbee-Manöver: Wie beim Fliegen kann es auch beim Autofahren oder Tauchen zu Druck auf den Ohren kommen. Hier kann das Toynbee-Manöver helfen, um den Druck auszugleichen. Dafür muss man den Mund schließen und die Nase zuhalten, während man mehrmals schluckt. Durch das Schlucken wird der Druck im Mittelohr ausgeglichen. Allerdings sollte man bei Ohrenentzündungen oder anderen Erkrankungen des Ohres vorsichtig sein und das Toynbee-Manöver vermeiden. Hier kann ein Arzt eine individuelle Beratung geben.
- Valsalva-Manöver: Beim Valsalva-Manöver wird Luft aus der Lunge in die Ohren gepresst, um den Druck auszugleichen. Hierbei sollte man den Mund schließen und die Nase zuhalten, dann versucht man auszuatmen, als ob man schwer heben würde. Dadurch wird die Luft in den Ohren unter Druck gesetzt und der Druckausgleich findet statt. Auch beim Valsalva-Manöver sollte man vorsichtig sein und es bei Ohrenerkrankungen oder Schmerzen vermeiden. In manchen Fällen kann das Manöver zu einem ungewollten Druckanstieg und Schäden am Trommelfell oder Innenohr führen.
- Nasendusche: Dabei spült man die Nase mit einer Kochsalzlösung, um Schleim oder andere Verstopfungen zu lösen und so den Druck im Nasen- und Ohrenbereich zu verringern. Die Nasendusche ist eine einfache und schonende Methode, die auch bei Erkältungen oder Allergien eingesetzt werden kann. Man sollte jedoch darauf achten, dass man nur sterile und saubere Utensilien verwendet und die Anwendung korrekt durchführt, um Infektionen oder andere Komplikationen zu vermeiden.

Im Alltag kann durch Druck auf den Ohren sowohl sprichwörtlich, als auch tatsächlich alles etwas aus dem Gleichgewicht kommen. Druckausgleich kann Sicherheit und Stabilität zurückgeben.
Wann sollte man eine*n Ärzt*in aufsuchen?
In den meisten Fällen sind die zuvor beschriebenen Maßnahmen ausreichend, um den Druck auf den Ohren zu lösen. Wenn der Druck jedoch nicht verschwindet, kann dies auf eine Erkrankung hinweisen, die medizinisch behandelt werden muss. Besonders bei starken Schmerzen, Blutungen aus dem Ohr oder anderen ungewöhnlichen Symptomen sollte man umgehend eine*n Ärzt*in aufsuchen. Eine schnelle Behandlung kann in solchen Fällen entscheidend sein, um Folgeschäden zu vermeiden.
Fazit
Druck auf den Ohren kann unangenehm sein und im schlimmsten Fall zu Schäden am Gehör führen. Glücklicherweise gibt es jedoch viele Maßnahmen, die man selbst ergreifen kann, um den Druck auszugleichen. Ob Gähnen, Kaugummi kauen, Wasser trinken, das Toynbee-Manöver, das Valsalva-Manöver oder die Nasendusche – jedes dieser Mittel kann helfen, den Druck auf den Ohren zu lösen. Wichtig ist jedoch, vorsichtig zu sein und bei Beschwerden eine*n Ärzt*in aufzusuchen. Insbesondere bei Ohrenschmerzen, Schwindel oder Hörminderung sollte unbedingt eine professionelle medizinische Abklärung erfolgen, da dies Anzeichen für eine ernsthaftere Erkrankung sein können.
FAQ
Hier sind einige häufig gestellte Fragen zum Thema „Druck auf den Ohren“ und ihre Antworten:
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